Persönlichkeiten aus unserer Gemeinde

 
Josef Anton Laucher 
Musiklehrer, Komponist und Musikdirektor aus Ebershausen
 

Geboren am 17. Januar 1737 in Ebershausen bei Krumbach als 10. Kind eines "verdienten Schulmeisters". Gestorben am 11. Oktober 1813 in Dillingen a. d. Donau. dillingsche gesangsbüchlein_laucher

Wahrscheinlich besuchte er das Jesuitengymnasium in Mindelheim und eine gewisse Zeit die Universität in Innsbruck. Anschließend war er Lehrer in Weißenhorn, Wullenstetten, Burgau und ab 1774 in der fürstbischöflichen Residenzstadt Dillingen. Dort wirkte er als erster Schulmeister ("primus magister") an der "Normalschule" für Knaben.

Aufgrund seiner modernen Lehrmethoden bildete er zahlreiche Kollegen aus und war auch für die Weiterbildung der Dorfschulmeister des Hochstifts Dillingen verantwortlich. Sehr eng arbeitete er dabei mit dem Universitätsprofessor Josef Anton Schneller zusammen. Zeitgleich war Josef Anton Laucher Musikdirektor an St. Peter, Organist, Musiklehrer, Gesangslehrer, Komponist und - um sein schmales Gehalt aufzubessern -  Musikalien- und Instrumentenhändler. 1768 reiste kein geringerer als Leopold Mozart mit seinen Kindern Nannerl und Wolfgang Amadeus nach Dillingen. Sie wollten nicht nur den Bischof treffen, sondern auch den berühmten Organisten und Komponisten an der Kollegiatsstiftskirche St. Peter, dessen Tochter im Salzburger Dom unter der Leitung Mozarts als erste Vokalsolistin wirkte, hören. 1787 verfasste er das "Dilingische Gesangbüchgen". Josef Anton Laucher verstarb am 11.10.1813 in Dillingen. Auf Grund seiner umfangreichen Tätigkeit wurde in Dillingen nach ihm die einstige "Anton Laucher Grundschule" benannt.

 

H.H. Geistlicher Rat Fritz Schropp
Pfarrer SchroppPfarrer und Ehrenbürger der Gemeinde Ebershausen
 
Am Montag, den 30. August 1926 wird Friedrich Wilhelm Schropp, Sohn des Lehrers- und Kirchenmusikers Fridolin Schropp und dessen Ehefrau Maria in Memmingen geboren. Trotz der seit seiner Kindheit gegebenen Gewissheit Pfarrer werden zu wollen hat er sein Theologiestudium für ein Jahr unterbrochen. Er zweifelte daran ob er der Aufgabe gewachsen wäre. Nach diesem Jahr "Auszeit" war es ihm nun klar geworden, dass es keine andere Lebensaufgabe für ihn gibt. Nach seiner Zeit als Soldat (Flakhelfer mit anschl. amerikanischer Gefangenschaft) kehrte er am 15.6.1945 aus dem Krieg zurück und ging seinen Lebensweg zum Pfarrer weiter nach. Nach der Studienzeit in Dillingen und München wurde er am Sonntag, den 6. Mai 1951 in Dillingen zum Priester geweiht. Primiz feierte er am 14. Mai 1951 in seiner Heimatpfarrei St. Josef in Memmingen. Danach war er Kaplan in Augsburg St. Canisius und in Kempten St. Lorenz. Am Montag, den 1. Oktober 1956 übernahm er als junger Pfarrer und Lambretta- Rollerfahrer in Ebershausen die Pfarrgemeinde St. Martin mit den Filialen in Seifertshofen und Waltenberg. Ein Freund der Familie, Dekan Josef Wiedemann aus Breitenthal hatte dem jungen Geistlichen zur Pfarrei in Ebershausen verholfen. Hier fand er einen neuen, eben fertiggestellten Pfarrhof vor. Viele Jahre stand ihm seine Mutter in Ebershausen als Haushälterin zur Seite. Sein Vater verstarb im Alter von 55 Jahren am 16.08.1953 beim Spielen der Orgel in Memmingen St. Josef. Von 1956 bis 1996 war Schropp auch Pfarrer in Nattenhausen und von 1962 bis 1989 auch Pfarrer in Zaiertshofen. Mit 70 Jahren gab er am 31.8.1996  seinen aktiven Dienst auf und arbeitete in der Pfarreiengemeinschaft Krumbach St. Michael - Niederraunau und Ebershausen mit. Wobei seine seelsorgliche Arbeit als Schwerpunkt in Ebershausen lag.
Am Samstag, den 5. Mai 2001 konnte Geistlicher Rat Fritz Schropp in der Pfarrkirche Ebershausen sein 50-jähriges Priesterjubiläum im Kreise der ganzen Gemeinde feiern.
Aus gesundheitlichen Gründen musste er im Herbst 2006 seine Wohnung im Pfarrhof in Ebershausen aufgeben und ins Altenheim "Stadlerstift" nach Thannhausen ziehen. Im gleichen Jahr 2006 wurde auch groß das 50-jährige Wirken als Seelsorger und Pfarrer in Ebershausen mit einer Messe und einem Fest gewürdigt. Er hielt in Ebershausen von seit 1969 - 210 Taufen, seit 1970 - 88 Hochzeiten und seit 1956 - 348 Beerdigungen. Am Freitag, den 6. Mai 2011 feierte er mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche Thannhausen sein 60-jähriges, diamantenes Priesterjubiläum.

H.H. GR Pfarrer Fritz Schropp verstarb am Donnerstag, den 15. März 2012 im Stadlerstift in Thannhausen. Der Trauergottesdienst und die anschließende Beerdigung fand am 20. März 2012 in seiner Pfarrgemeinde Ebershausen statt. Geistlicher Rat Pfarrer Fritz Schropp ist seit 30.08.1996 Ehrenbürger der Gemeinde Ebershausen.

 

Robert NaegeleRobert Naegele
Buchautor und Schauspieler

Robert Naegele ist am 23. Juni 1925 im mittelschwäbischen Dorf Nattenhausen geboren. Aufgewachsen ist er in Ebershausen, wo er auch seine Schulzeit verbrachte. Gerade aus den Erinnerungen an diese  Zeit in Ebershausen stammen  viele seiner  Bücher. Seinen Lehrberuf "Eisenhändler" hängte er nach dem Krieg an den Nagel und wurde als schauspielernder Naegele, vor allem durch unzählige Fernsehauftritte, bald populär. Er hatte Engagements an vielen Bühnen u.A. in Stuttgart, Ulm und in St. Gallen. Als Gast sah man ihn an den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater. Seine erste Filmrolle hatte er 1959 in "Hubertusjagd". Sein letzter Auftitt in einem Film war 2005 in "Ein Geschenk des Himmels". Als Autor sind von ihm acht Schwabenbücher erschienen. für den Bayerischen Rundfunk schrieb er viele Hörspiele (Wilhelmine Lübke Hörspielpreis). In 100 Sendungen "Bairisch Herz - Ausgabe Schwaben" zeichnete er für die Zusammenstellung und Regie. Der Bayerische Rundfunk ehrte ihn für seine Tätigkeit mit der Goldmedaille. Robert Naegele verstarb am 9. Januar 2016 in München. Der Trauergottesdienst fand am 22.1.2016 in der Pfarrkirche St. Martin in Ebershausen statt. Beerdigt wurde Naegele im engsten Familienkreis in Burlafingen.
 
Rudolf Plepla Rudolf Plepla
Lehrer in Ebershausen

Lehrer und Schulleiter in Ebershausen von 1949 bis zur Auflösung der Schule in Ebershausen 1978, anschl. Schulleiter in Neuburg an der Kammel. Geboren wurde er am 10. Mai 1926 in Neutitschein (Novy Jicin) im Kreis Troppau / Tschechien.
Gestorben ist er am 8. Dezember 1980 in Ebershausen, wo er auch seine letzte Ruhe fand. Neben Ebershausen und Neuburg a.d.K. war er auch Lehrer in Markt Wald und in Mindelheim. Als begnadeter Pädagoge erwarb sich Plepla in Ebershausen hohes Ansehen. Neben seiner Arbeit als Schulleiter gab er zusätzlich freiwillige und kostenlose Stunden in Maschinenschrift  und Stenographie. Wertvolle Arbeit leistete er bei der Erforschung der Geschichte unserer Gemeinde und unterstützte mit seinen Kenntnissen die örtlichen Vereine und Bürger unseres Ortes. Eine ganze Generation in Ebershausen hat Plepla viel zu verdanken.
 
Pater Johannes Engelbert Albrecht Pater AlbrechtBildnachweis: Pater Albrecht
Pater / OSB


geb. am 24.9.1901 in Ebershausen als eines von vier Kindern des Brauereibesitzers Adolf und Emma, geb. Brutscher in Ebershausen
Profess am 2.7.1922 in Ettal
Priesterweihe am 11.7.1926
Primiz am 18.7.1926 in Ebershausen (Hof Joas)
gest. am 19.6.1974 in Ettal

Pater Johannes Albrecht war eine der markantesten Persönlichkeiten des bayerischen Klerus. Der Sohn von Adolf und Emma Albrecht aus Ebershausen absolvierte das Ettaler Gymnasium, ging zu theologischen Studien nach Rom und Salzburg und bildete sich nach der Priesterweihe wirtschaftswissenschaftlich und juristisch weiter. 1931 übernahm er das Amt des Cellerar derTotentafel Pater Albrecht Abtei Kloster Ettal und führte dessen Wirtschaftsbetriebe aus der Krise. Der Ehrenbürger P. Johannes gehörte über 40 Jahre dem Ettaler Gemeinderat an. 
Er war entscheidend an der gesunden Entwicklung der Gemeinde Ettal beteiligt. Am 19. Juni 1974 wurde Pater Johannes E. Albrecht vergeblich in der Hauskapelle des Klosters zur Hl. Messe erwartet. Danach wurde er in seiner Zelle tot aufgefunden. Sein schon längere Zeit währendes Herzleiden hatte dem bis zuletzt unermüdlich zum Wohl des Klosters Tätigen ein jähes Ende bereitet. Seinen letzten Ruheort fand er im Kreuzgang des Klosters, hinter dem Hochalter.
 
Kaplan Ulrich Goßner

Goßner wurde am 11.7.1806 als Sohn der Wirtsleute Franz Josef -  und Creszenz Goßner (geb. Waltenberger) in Seifertshofen geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums St. Stephan in Augsburg hatte er Theologie vom Herbst 1825 bis August 1826 an der Uni Würzburg und vom Herbst 1826 bis zum Frühjahr 1829 am Lyzeum in Dillingen studiert. Am 12.7.1829 wurde er zum Priester geweiht. Danach erhielt er das Schloßbenefizium des Grafen Törring in Seefeld. Weitere Stationen waren Pfaffenhofen und Behlingen. Er verstarb am 10.5.1834 (Lungenkrankheit) und wurde in Behlingen beerdigt.
Aus dem Buch "Erinnerungen an Ulrich Goßner" (v. Anton Leinfelder) ersieht man, was für eine, ganz in seinem geistlichen Berufe aufgehende Persönlichkeit Goßner war.
 
Text: © Fritz Spiegel
Bilder: © Privat & Archiv

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