Geschichte

Ebershausen

Ebershausen 2018
Die Heimatlandschaft
Ebershausen liegt im mittelschwäbischen Hügelland, das der Iller- Lech- Platte zugeordnet wird und den westlichen Teil der schwäbisch- bayerischen Hochebene (Schotterebene) bildet. Der Charakter einer Hochebene ist aber im Heimatgebiet kaum noch erkennbar. Vielmehr wird die Landschaft durch die große Zahl Süd-Nord Täler mit gleichlaufenden Höhenzügen (Riedel) gegliedert, die sich zwar verkehrshemmend auswirken, aber doch den landschaftlichen Reiz Mittelschwabens ausmachen.
Die langgezogenen Hügel (älterer Deckenschotter) sind meist mit Wald bedeckt. Hanglagen und Flußauen tragen Wiesen, die weiteren Hochlagen fruchtbares Ackerland. Kies, Sand, Lehm und Ton sind häufig zu finden und liefern wertvolles Baumaterial.
Entstehung des Ortes und Ortsnamenserklärung
Der Ortsname Ebershausen entstand nicht wie früher angenommen aus dem Tiernamen ?Eber? sondern aus dem Personennamen ?Eberhard?.
Ebershausen zählt somit zu dem Kreis der Hausenorte, bei denen der Erstsiedler Pate bei der Ortsnamensgebung stand. (Im Altlandkreis Krumbach gab es früher 48 solcher Hausenorte; viele davon gingen in der Schreckenszeit des 30-jährigen Krieges unter). Wann die Siedlung des Eberhard entstand ist ebenso wenig bekannt wie die weitere geschichtliche Entwicklung des Ortes bis zum Jahre 1125.
Sicher ist nur, dass ?Eberhardshusen? an der Südwestgrenze der alemannischen Grafschaft ?Duriagau? lag und der Zehent Krumbach zugehörte. Hier an der südlichen Gemarkungsgrenze von Ebershausen ist heute noch ein Grenzgraben teilweise sichtbar, der einst die Grafschaften Duriagau und Illergau voneinander trennte. Die Grenze ist demnach über 1200 Jahre alt und scheidet in der Jetztzeit noch die ehemaligen Gerichtsbezirke Krumbach und Illertissen.
Urkundlich belegte Schreibweisen des Ortsnamens:
ze Eberhardshusen, Eberhardshusen, Ebirshusin, Ebirshusen, Ebershusen.
Mittelalterliche Ausbausiedlungen
(wohl Einzelhöfe) von Ebershausen waren: Ebersschwende, Derenhofen, Vierlinger und Schalkenreich.

Seifertshofen

Bild: Mai 2018
Die Schreibweise für Seifertshofen lautete früher: Sigebrechtshoven, Sibrehtshoven, Sibrachtshofen, Seybraczhofen, Seybertshofen, Seybertzhofen, Seybertzhoven(= zu den Höfen des Sigeprecht).
Somit ist der Ortsname zurückzuführen auf einen Vornamen (Siegeprecht).
Die erste bisher bekannte Erwähnung von Seifertshofen stammt aus dem Jahre 1316. Seifertshofen gehörte zur hochstiftlichen Burg Hasberg und musste auch an diese den Zehent zahlen.
Der größte Bauernhof war der "Malerbauernhof" bei Nr. 3. Er hatte einst 150 Tagwerk Besitz. 105 Tagwerk gehörten zum zweitgrößten Bergbauernhof Nr. 14. Weitere kleinere Höfe waren die Nr. 5 (Finger), 6 (?), 8 Schiegg), 10 (Dopfer),12 (Weber).
Die Seifertshofer Mahlmühle bei Nr. 7 (Jenuwein) gelangte durch den Kauf von Rechberg zu Hohenrechberg an das Kloster Roggenburg. Im Jahre 1581 übernahm Jakob Fugger von Kirchberg- Weißenhorn den Roggenburgischen Besitz. 1695 wechselte dieser zur St. Jakobspfründe in Augsburg. Im Jahre 1924 wurde das geschäftige Leben in der Mühle durch einen Brand ausgelöscht.
Mit der bayerischen Gemeindereform 1978 wurde die politische Gemeinde Seifertshofen aufgelöst und mit der Gemeinde Ebershausen zusammengelegt.
Waltenberg

Urkundliches über Waltenberg
Erstmals wird der Weiler Waltenberg 1468 urkundlich erwähnt.
Ortsname: Der Ortsname "Waltenberg" ist zu deuten als "Berg des Walto"
Der Burgstall befand sich früh- bis hochmittelalterlich mitten im Dorf. An der Südwestecke war 1933 noch ein Teil des Trumhügels mit Mauerresten sichtbar. Im Hof eines Anwesens (früher Nr.3) befand sich ein tiefer, gemauerter Brunnen (Habel 1969).
Text: © Fritz Spiegel / Chronik Ebershausen
550-Jahr-Feier in Waltenberg

Vor 550 Jahren wurde die Ortschaft Waltenberg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Grund genug für die Bewohner am Abend vor dem Ulrichstag ein kleines Straßenfest zu veranstalten. Mancher war gekommen, weil er seine Kindheit hier verbrachte oder weil er hier vor längerer Zeit in der Ortschaft wohnte. Die Gäste saßen bis tief in die Nacht zusammen und erzählten sich die eine oder andere Geschichte. So reihten sich an den Tischen Jung und Alt, jetzige und frühere Bewohner. Sommerliche Temperaturen machten es möglich, dass die meisten der rund 70 Besucher erst nach Einbruch der Dunkelheit das Fest verließen.
Bemerkenswert in der Geschichte Waltenbergs ist die ehemalige Zugehörigkeit zur Markgrafenschaft Burgau (1301-1805) und die damit verbundene Anbindung zu Österreich. Im Frieden von Preßburg musste das Kaisertum Österreich das Gebiet an das Königreich Bayern abgeben.
Text und Fotos: © Harald Lenz, Hans Bühler
Gemeinde Ebershausen

Die Ortsteile Ebershausen, Seifertshofen und Waltenberg bilden die Gemeinde Ebershausen.
Ebershausen, etwas südlich gelegen vom Zusammenfluss von Gutnach und Hasel, hat seinen dörflichen Charakter bewahrt. Kommend von Krumbach, so hat man den schönsten Blick auf Ebershausen, eingebettet in das Haseltal. Im Gegensatz zu vielen anderen und größeren Ortschaften besitzt Ebershausen sämtliche Einrichtungen die ein "Leben auf dem Lande" lebens- und liebenswert machen.
So kann Ebershausen einen eigenen Kindergarten, eine Bäckerei mit Lebensmittel, eine Metzgerei und mehrere Gastwirtschaften vorweisen. Brauchtum, Tradition und Sport werden in einer Vielzahl von Vereinen aktiv gepflegt. Schulen und gute Einkaufsmöglichkeiten bietet das nahe gelegene Krumbach, an das Ebershausen durch die B 300, eine regelmäßig verkehrende Buslinie und durch einen Geh- und Radweg angebunden ist.
An der nördlichen Gemeindegrenze befindet sich das beliebte Naherholungsgebiet, der "Oberrieder Weiher". Schwimmen, Segeln und Surfen sind während der Sommermonate in eigens markierten Bereichen dieses Sees sehr gut möglich.
Text: © Fritz Spiegel




